Das Familienleben
Was genau ist eigentlich ein Kinderdorf?
Manche denken dabei an Kinder-Tagesstätten, Ferienlager oder Waisenhaus. In unserem Fall trifft nichts davon zu. Unsere Kinderdorfeltern stellen sich einer großen Herausforderung und nehmen bis zu 7 Kinder, die nicht bei ihren Eltern leben können, in ihre Familie auf. Auf diese Weise erhalten sie optimale Entwicklungschancen.
Die Familie schafft einen stabilen Lebens- und Beziehungsrahmen, der sich am normalen Familienleben orientiert. Die Elternrolle übernehmen unsere Kinderdorfeltern.
Im Sinne von Albert Schweitzer steht das Miteinander und Füreinander im Mittelpunkt des Alltags jeder einzelnen Kinderdorffamilie.
Jede Familie bewohnt ein eigenes Haus mit Garten. Diese intensive Form des Zusammenlebens bietet den jungen Menschen Stabilität, Verlässlichkeit und Schutz. Die Kinder erfahren durch die pädagogische Betreuung der Kinderdorfmitarbeiter Klarheit in der Erziehung. Leibliche Geschwister wachsen zusammen auf. Jede Familie gestaltet ihren Alltag selbstständig. Gemeinsame Mahlzeiten, Freizeit, Feste und Urlaube erlauben die Entwicklung einer familiären Atmosphäre, die Halt und Geborgenheit gibt.
Die Kinderdorfeltern bleiben für viele Kinder Rückhalt und Anlaufstelle selbst dann noch, wenn sie längst selbständig sind und eigene Familien haben. Die Dorfgemeinschaft ist mit insgesamt acht Familien stark und lebendig.
Seit der Gründung vor über 60 Jahren fanden 500 Kinder in den Kinderdorffamilien für kurze oder lange Zeit ein Zuhause. Auf Schweitzers Ethik basiert das Wirken aller im und für den Verein Tätigen: "Wir wollen jedes Kind in seiner Persönlichkeit achten, in seiner individuellen Eigenart annehmen, in seinen Fähigkeiten stärken und fördern."