Hilfe für das Albert- Schweitzer-Kinderdorf in Sachsen
Nach dem Fall der Berliner Mauer entstand eine enge Partnerschaft zu dem von Karin Stempel gegründeten Albert-Schweitzer-Kinderdorf Sachsen e. V. Bereits vor der Wende hatte Karin Stempel das Waldenburger Kinderdorf kennen gelernt. Durch fachliche, konzeptionelle und finanzielle Unterstützung des Albert-Schweitzer-Kinderdorf e. V. in Waldenburg wurde in den folgenden Jahren der Aufbau des sächsischen Albert-Schweitzer-Kinderdorfes in Steinbach bei Dresden wesentlich mit gefördert.
Brücken bauen zwischen unterschiedlichen Kulturen und Religionen- Albert Schweitzer
Die Schwestern Mutter Theresa in Sana'a im Jemen haben unser Kuratoriumsmitglied Ingeburg Dobler-Maier auf ein Waisenheim aufmerksam gemacht, das sich in einer Notsituation befand. In diesem Heim in der Millionenstadt Sana'a wurden 1500 Kinder und Jugendliche in sehr beengten Wohnverhältnissen betreut. Nach gründlicher Vorbereitung von engagierten Helfern vor Ort hat unser Kinderdorfverein im Jahr 2001 eine Hilfsaktion organisiert. 500 Bettgestelle mit Zubehör wurden in Sana'a hergestellt. Ein seit Jahren leerstehendes Haus des Waisenheimes konnte infolgedessen bezogen werden.
Das Projekt wurde von dem damaligen deutschen Botschafter im Jemen, Dr. Werner Zimprich, unterstützt. Die Hilfsaktion setzt ein Zeichen dafür, Brücken zu bauen für ein friedliches Zusammmenleben zwischen unterschiedlichen Kulturen und Religionen. Auch Waisenkinder im Jemen haben Anspruch auf ein menschenwürdiges Leben.
Nordirland & Lambarene
1979 besuchte Betty Williams, Friedensnobelpreisträgerin des Jahres 1976, das Albert-Schweitzer-Kinderdorf. Gegen die sinnlose Gewalt der verfeindeten Religionsgemeinschaften in Nordirland hatte Betty Williams zusammen mit ihrer Mitstreiterin Mairead Corrigan eine Friedenskampagne initiiert, die eine internationale Friedensbewegung für Nordirland auslöste. Auf zahlreichen Auslandsreisen knüpfte Betty Williams Kontakte zu Friedenskreisen, Politikern und Institutionen, die für eine gerechte und friedliche Gesellschaft eintreten. Aus ihrem Besuch im Waldenburger Kinderdorf entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit der nordirischen Friedensbewegung, die jungen Menschen – Katholiken und Protestanten – aus Nordirland als Praktikannt/Innen in das Kinderdorf führte, um Erfahrung in der sozialen Arbeit zu sammeln, die ihnen nach der Rückkehr in ihr Land zugute kamen.
Lambarene
Mit einer dem Waldenburger Kinderdorf 1969 zugedachten Erbschaft konnte die Arbeit von Rhena Schweitzer, der Tochter Albert Schweitzers, unterstützt werden. Rhena Schweitzer hatte nach dem Tod ihres Vaters 1965 die Verwaltung des Urwaldhospitals in Lambarene (Gabun) übernommen. Dr. Walter Munz übernahm die medizinische Leitung. Rhena Schweitzer kümmerte sich intensiv um die vom Biafra-Krieg betroffenen Kinder. Mit den zugewiesenen finanziellen Mitteln konnte sie für diese Kinder nun den Bau eines Hauses mitfinanzieren. Nach dem Biafra-Krieg sorgte Rhena Schweitzer dafür, dass die Kinder wieder zu ihren Familien zurückkehren konnten.
Anlässlich des 25-jährigen Waldenburger Kinderdorfjubiläums 1982 wurde dem Urwaldhospital in Lambarene zur ambulanten Versorgung von Müttern und ihren Kindern ein Geländewagen gestiftet.